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E-Lkws noch nicht zuverlässig genug

Heiko Jakob inspiziert einen E-Lkw

Wie viele neu entwickelte Produkte sind auch Elektro-Lkws nach ihrer Markteinführung noch störanfällig. Bei der Schwarz Logistics Group kam der erste E-Lkw schon Ende 2020 in den Fuhrpark. Zu den wertvollen Erfahrungen, die man bei Schwarz seitdem mit der neuen Technik gemacht hat, gehören leider auch einige technische Probleme. „Unsere beiden E-Lkws von MAN und Mercedes-Benz zeigen doch noch einige Kinderkrankheiten“, resümiert Hans-Günther Schwarz.

 

Es sind einfach noch keine Standardfahrzeuge, die Hersteller müssen noch ihre Erfahrungen sammeln und wir auch.

Schwarz Technikchef Hans-Günther Schwarz

Störungen an der Ladesäule
Immer wieder gebe es Störungen, meist im Softwarebereich, erzählt der Technikchef. So käme es vor, dass der Ladevorgang nicht startet, oder die Batterieanzeige signalisiert, dass die -Ladung zu schwach sei. „Es sind einfach noch keine Standardfahrzeuge, die Hersteller müssen noch ihre Erfahrungen sammeln und wir auch“, ergänzt er. Bei den neuen eActros--Sattelzugmaschinen rechnet er bei aller Hoffnung weiterhin mit solchen Problemen. Erfreulich sei zumindest, dass die Fahrzeuge nicht auf der Strecke ausfielen.

Ein Ausfall alle zwei Monate
Jedes der beiden E-Lkws von MAN und Mercedes müsse alle zwei Monate wegen Softwareproblemen in die Werkstatt, überschlägt Hans-Günther Schwarz. „Und dann dauert die Instandsetzung im Schnitt eine Woche. Das bedeutet für uns, dass wir immer einen Diesel in Reserve halten müssen, um die Auftragsabwicklung sicherzustellen.“

Nur Hersteller-Spezialisten dürfen reparieren
Die Fahrzeuge in der eigenen Werkstatt zu reparieren, ist nicht erlaubt. Das regeln Wartungsverträge mit den Herstellern. An die Elektro-Fahrzeuge dürfen nur deren Spezialisten ran. „Denn sie wollen natürlich ihre Modelle laufend verbessern mit diesen Erfahrungen“, begründet Schwarz. Deshalb dürfe schon aus Gewährleistungsgründen kein Schwarz-Mechatroniker Hand anlegen. Die streikenden Fahrzeuge werden in die Zentralwerkstätten der Hersteller geholt und dort instandgesetzt.

E-Technik-Schulungen sind geplant
Zudem hat noch kein Werkstattmitarbeiter bei Schwarz die erforderlichen tiefgehenden Kenntnisse bei den E-Trucks. Zwar werden die Auszubildenden im Bereich Mechatronik in der Berufsfachschule und überbetrieblich in den Grundelementen der neuen Technik unterrichtet und geprüft, aber die tiefergehenden Kenntnisse werden erst später in speziellen Schulungen bei den Herstellern vermittelt. „Bis dahin müssen deren Leute erst mal selbst lernen und Probleme erkennen und beseitigen“, sagt Hans-Günther Schwarz.

Monate ohne WerkstattbesuchDurchschnittlich

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Letzte Aktualisierung: 02.08.2023

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