KONTRAKTLOGISTIK
Zeiss-Produktionsversorgung bringt viele Neuerungen
Die Zeiss-Produktionsversorgung ist erfolgreich angelaufen. Mit dem Projekt kamen neue Herausforderungen, neue Mitarbeiter und zahlreiche Prozessverbesserungen.
Eine der größten Herausforderungen war der Umzug der Lagergüter vom Zeiss-Logistikzentrum Oberkochen zu uns nach Herbrechtingen, parallel zur anlaufenden Produktionsversorgung“, erinnert sich Dennis Weimert, Chef der Schwarz Logistik. In der Nachtschicht wurden die Güter umgezogen und in Herbrechtingen eingelagert, um sie tags darauf schon wieder in die Zeiss-Produktion zu liefern. Um das bewerkstelligen zu können, wurden acht neue Mitarbeiter eingestellt und Kräfte aus anderen Bereichen hinzugezogen. Zwei Azubis und ein BA-Student, die kürzlich ihre Ausbildung abgeschlossen haben, kamen ebenfalls hinzu. Insgesamt sind aktuell rund 25 Mitarbeiter im Logistikzentrum Robert-Bosch-Straße 23 (RB 23) tätig. Dennis Weimert ist mit der Arbeit seines Teams auch in dieser heißen Phase sehr zufrieden: „Unsere Mitarbeiter haben das super gemacht.“
Unsere bewährten Mitarbeiter und unsere neuen Kräfte haben das super gemacht.“
Dennis Weimert, Geschäftsleitung Logistik
Zugmaschinen
17
verlängerte Auflieger
50
Vom BA-Student zum Projektmanager
Besondere Verantwortung beim Zeiss-Projekt lag und liegt bei Projektmanager Tim Majer. In seiner Bachelor-Arbeit hat er, damals noch als BA-Student, das Vorhaben bereits vorab theoretisch untersucht. Nach seinem Abschluss ist er jetzt auch mit der praktischen Umsetzung betraut und für alle Seiten Ansprechpartner im Tagesgeschäft – gemeinsam mit Gerd Buckenhofer, der vorher Teamleiter in Ebnat war und daher langjährige Erfahrung mit dem Kunden Zeiss mitbringt. Für Tim Majer ist es eine schöne Erfahrung, dass das, womit er sich lange nur gedanklich befasst hat, jetzt tatsächlich Anwendung findet. Das heißt aber nicht, dass es am Ursprungsplan nichts mehr zu verbessern gäbe. „Beispielsweise kümmern wir uns jetzt um das Thema Lieferantenqualifizierung“, führt Tim Majer an. Nachforschungen zu einem häufig verkratzten Bauteil beispielsweise haben Schwächen bei dessen Verpackung offenbart. Mit einer optimierten Verpackung könnte man diese Problematik künftig effizient und zuverlässig lösen. Schwarz bemüht sich hier, das Problem schon an der Wurzel zu packen.
Wenige Wochen vor dem Go-Live wurde dann aber klar, dass wir eine andere Schnittstelle aufsetzen müssen.“
Patrick Moser, IT-Manager
Neue SAP-Schnittstelle
Die größte Herausforderung für IT-Manager Patrick Moser beim Zeiss-Projekt war zweifelsohne die Einrichtung einer neuen SAP-Schnittstelle zu Zeiss. „Wir haben zunächst mit der Schnittstelle gearbeitet, die wir zuvor schon nutzten“, erklärt er. „Wenige Wochen vor dem Go-Live wurde dann aber klar, dass wir eine andere Schnittstelle aufsetzen müssen.“ Der Hintergrund: Für Zeiss war es wichtig, eine einheitliche Technik mit allen Logistikdienstleistern zu nutzen. „Aus Zeiss-Sicht ist das auch absolut sinnvoll“, ergänzt Dennis Weimert. Daher setzte man bei Schwarz alles daran, den beträchtlichen Programmieraufwand noch termingerecht zu erledigen.
Lang-Lkws Typ 3
3
Viele Verbesserungen zur Fehlervermeidung und zur Effizienzsteigerung
Neben den großen Herausforderungen beschäftigte sich das Schwarz-Logistik-Team mit vielen Prozessverbesserungen im Detail. Angesichts des Umfangs und des Zeitdrucks musste der Prozess nämlich so organisiert werden, dass auf Anhieb jeder Arbeitsschritt fehlerfrei erledigt werden kann. „Für nachträgliche Kontrollen haben wir hier gar nicht die Zeit“, macht Dennis Weimert klar. Über relativ große Tabletdisplays erhalten die Mitarbeiter deshalb auf digitalem Weg zusätzliche Hinweise, wie spezielle Güter und Arbeitsschritte zu handhaben sind. Diese Hinweise können sowohl von Zeiss als auch von Schwarz eingepflegt werden. Über den Scanninghandschuh wird jede Handlingsaktion der Lagerfachkräfte dokumentiert und die Hände bleiben frei zum Hantieren. Bei fehleranfälligen Arbeitsschritten fordert das System vom Arbeiter extra Eingaben oder Bestätigungen. So werden Flüchtigkeitsfehler bestmöglich vermieden. Die neuen draht- und kabellosen Etikettendrucker sind jetzt mobil dabei. Das spart Wege zurück ins Büro. „Die meisten dieser Neuerungen hatten wir schon vorher im Kopf“, sagt Dennis Weimert. „Das Projekt war ein guter Anlass sie einzuführen.“ Auch bei anderen Kunden und deren Projekten werden die neuen Vorgehensweisen in der Folge Einzug halten. Denn bei Schwarz möchte man möglichst über alle Standorte hinweg einheitliche Standards etablieren. So können Mitarbeiter dann überall flexibel eingesetzt werden, ohne dass zusätzliche Schulungen notwendig wären.
Umzug von den Außenlagern
Der Umzug vom Zeiss-Logistikzentrum in Oberkochen ist abgeschlossen. Jetzt stehen noch Umzüge von den Schwarz-Außenlagern nach Herbrechtingen an. Abschließend sollen alle Güter der Zeiss-Sparte Industrial Quality & Research gebündelt am Standort Robert-Bosch-Straße 23 (RB 23) gelagert werden, wodurch weitere Effizienzsteigerungen möglich werden. Damit ist das Thema Prozessoptimierung für das Team von RB 23 aber noch lange nicht erledigt. Raum für Verbesserungen gibt es immer.