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DIGITALE LOGISTIKTRANSPORT

Trailer-Schäden dokumentieren mit NeoSwap

Lkw-Fahrer Sebastian Kluge testete die neue Handy-App von NeoCargo

Mithilfe seines Smartphones hält Sebastian Kluge bei jedem Trailerwechsel den Zustand des Sattelaufliegers fest

Die neue NeoCargo-Anwendung NeoSwap ermöglicht es, mit einem Smartphone auf einfache Weise den Zustand von Sattelaufliegern im Tauschbetrieb zu dokumentieren. Der Hintergrund: Wenn Sattelauflieger getauscht und von verschiedenen Personen bewegt werden, ist nur schwer nachvollziehbar, wie es zu einem Defekt kam und wer dafür verantwortlich ist. Die Folge: Die Spedition als Eigentümer eines beschädigten Trailers bleibt meist auf den Kosten sitzen, Konsequenzen für den Verursacher bleiben aus, Beschädigungen nehmen zu.

Je anonymer das Umfeld, desto mehr Schäden
Sebastian Kluge, Lkw-Fahrer bei der Spedition Schwarz, hat selbst beobachtet, dass Trailerschäden häufiger vorkamen, je größer die Spedition wurde. Auch Schwarz-Transportchef Oliver Ocker sind die vielen Schadensfälle an den eigenen Trailern ein Dorn im Auge. Deshalb hat er sich eine digitale Lösung für dieses Problem überlegt und zusammen mit NeoCargo an deren Umsetzung gearbeitet. Die gemeinsam entwickelte Anwendung NeoSwap ermöglicht es nun, den Zustand des Trailers bei jedem Aufnehmen oder Abstellen schnell und genau mit dem Smartphone zu erfassen. Das Ergebnis wird sofort in die Datenbank von NeoCargo hochgeladen und dort gespeichert. 

Ich mache ein Foto von den Hecktüren. Dann wird der Zustand der Scharniere abgefragt. In Ordnung oder nicht? Das tippe ich an. Falls ein Defekt besteht, muss ich kurz schreiben, was kaputt ist

Sebastian Kluge, Lkw-Fahrer

Schritt für Schritt zur lückenlosen Dokumentation
Sebastian Kluge testet die Anwendung zurzeit im täglichen Betrieb. „Ich beginne damit das Kennzeichen des Trailers einzugeben“, erklärt er. „Mein aktueller Standort, Datum und Uhrzeit werden automatisch erfasst und übermittelt.“ Die folgenden Schritte der Prüfung werden von der App vorgegeben, so kann nichts vergessen werden. Die Reihenfolge kann der Fahrer jedoch selbst wählen, je nachdem, was für ihn gerade praktischer ist. „Ich mache ein Foto von den Hecktüren. Dann wird der Zustand der Scharniere abgefragt. In Ordnung oder nicht? Das tippe ich an. Falls ein Defekt besteht, muss ich kurz schreiben, was kaputt ist“, beschreibt Kluge den Ablauf. In ähnlicher Weise geht es weiter. Die Stirnwand, Stützen und Kurbel, die Ladefläche, die Seitenflächen: Alles muss fotografiert werden. Zu bestimmten Einzelpunkten muss Kluge den einwandfreien Zustand per Fingertipp bestätigen – oder etwaige Beschädigungen notieren. 

Dauer der Dokumentation in Minutenca.

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Auch die Rückwand muss fotografiert und gecheckt werden.

Ist der Trailer verplombt, muss Kluge die Plombe fotografieren, bei einem beladenen Lkw die Ladung, bei einem leeren Lkw die Ladefläche. Wenn er einen Punkt übersehen sollte, ist das schnell zu erkennen: Erledigte Punkte werden grün angezeigt, noch offene bleiben rot. Nur wenn alle Punkte erledigt sind, kann Kluge seine Eingaben speichern und den Vorgang abschließen. Am Anfang habe er rund 10 Minuten benötigt, um alles zu dokumentieren, sagt Sebastian Kluge, mittlerweile schaffe er es in unter 5 Minuten. 

Geht es meiner Firma gut, geht’s mir auch gut

Sebastian Kluge, Lkw-Fahrer

Einfache Ja-Nein-Fragen lassen sich duch Antippen schnell beantworten

Sinnvoller Aufwand 
Für Sebastian Kluge ist das gut investierte Zeit. Weil er selbst das Equipment sehr penibel behandelt, ärgert er sich umso mehr darüber, wenn andere achtlos damit umgehen. Ihm ist klar, dass Beschädigungen zu Lasten seines Arbeitgebers gehen. „Geht es meiner Firma gut, geht’s mir auch gut“, sagt Kluge. Für verschwenderisches Verhalten hat er deshalb kein Verständnis. Die App hält er für eine gute Idee, um die Zahl der Beschädigungen zu reduzieren und deren Ursachen zu ermitteln.

In einem Fall konnte die App bereits in der Testphase zur Ermittlung von Schadensumständen genutzt werden. „Ich kam morgens zum Trailer, da waren an der Stirnwand fünf Kabel gekappt“, erzählt Kluge. Die Fotos in NeoSwap beweisen: Kluges Kollege hat den Trailer am Vortag unbeschädigt abgestellt. Möglicherweise könnte der Rangierdienst die Kabel abgefahren haben, vermutet Kluge. Die App bietet nun die Möglichkeit, gestützt auf Beweisen beim Rangierdienst nachzuhaken. 

Die App ist aktuell auf die Anforderungen der Spedition Schwarz zugeschnitten. Prinzipiell könne der Prozess künftig noch angepasst werden, sagt Oliver Ocker. Auch die Dokumentation anderer Abläufe  sei möglich. 

Sebastian Kluge findet die Überprüfung mit dem Handy sinnvoll

Letzte Aktualisierung: 06.12.2024

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